Du möchtest deine Ziele glasklar definieren, damit du sie auf jeden Fall erreichst, bist dir aber nicht zu 100% sicher, worauf du aufpassen sollst? Dann sind SMARTe Ziele genau das richtige für dich.

Bevor wir aber zum Framework kommen, sollten wir uns noch anschauen, warum es sinnvoll ist, Ziele so genau zu spezifizieren. Die Antwort darauf ist denkbar einfach. Es geht darum, dass du genau weißt, wann du dein Ziel erreicht hast.

Die meisten Menschen setzen sich Ziele einmal im Jahr, und zwar die Neujahrsvorsätze. Diese lauten dann „Ich möchte gerne abnehmen“, oder „Ich will wieder öfter Sport machen“. Nach wenigen Wochen ist die anfängliche Motivation verflogen und die Ziele werden vergessen.

Die Gründe dafür sind vielfältig. Die Ziele aus den Beispielen oben sind vermutlich zu unspezifisch. Was genau “abnehmen” oder “öfter Sport machen” kann man nicht wirklich sagen. Auch die Personen, die diese Ziele definiert haben, sind nicht in der Lage zu sagen, wann sie ihr Ziel erreicht haben, wenn sie sich streng an diese Definition halten. Würde das Ziel erreicht sein, wenn man 100g abnimmt? Wäre die Person erfolgreich, wenn sie 1x ins Fitnessstudio geht und nicht mehr wie das Jahr davor kein einziges Mal dort war? Streng genommen: ja. Nur ob die Personen dann auch zufrieden wären, ist eher zu bezweifeln.

Damit dir das nicht passiert, macht es Sinn, etwas mehr Zeit in die Definition deiner Ziele zu stecken. Dann hast du nämlich auch die Möglichkeit dich intensiver mit deinen Ziele zu beschäftigen und dir genaue Gedanken dazu zu machen, was du eigentlich erreichen möchtest.

SMARTe Ziele

SMART ist ein Akronym und steht für

  • Spezifisch
  • Messbar
  • Attraktiv
  • Realistisch
  • Terminiert

All diese Eigenschaften sollte dein Ziel haben, damit du bestens vorbereitet bist, um es auch zu erreichen.

SMART

Spezifisch

In diesem Schritt geht es darum, dass du dein Ziel wirklich spezifisch machst. Als statt “Ich möchte wieder öfter Sport machen” eher “Ich gehe drei mal die Woche (Montag, Mittwoch, Samstag) ins Fitnessstudio und trainiere dort für eine Stunde.”

Hol dir dazu ein Blatt Papier und einen Stift und schreib dir dein Ziel auf. Beim Aufschreiben wirst du nämlich automatisch schon spezifischer, als du es nur in deinem Kopf bist. Sobald du das getan hast, hast du auch schon die erste Version deines Ziels formuliert, mit der du jetzt arbeiten kannst.

Nimm dir hier wirklich die Zeit, die du brauchst, um dir ganz genau vorzustellen, und dann auch aufzuschreiben, was genau du erreichen willst.

Du kannst gerne auch genau diese beiden Schritte machen. Visualisiere dein Ziel und zwar mit allen Sinnen. Stell dir genau vor, was du wann erreicht haben willst und mache dir dieses innere Bild so lebhaft wie möglich. Fasse diese Vorstellung dann in einem Satz zusammen.

Versuche dabei wirklich spezifisch zu werden. Formuliere das Ziel so, dass du es einem beliebigen Menschen geben könntest und dieser wüsste sofort bescheid, was genau dein Ziel ist.

Messbar

Im nächsten Schritt mache dein Ziel messbar. Nur wenn du deinen Fortschritt messen kannst, weißt du auch, wann du dein Ziel erreicht hast.

Wenn wir uns wieder das Beispiel von oben heranziehen, dann ist “Ich möchte wieder öfter Sport machen” nicht messbar, weil wir nicht wissen, was öfter ist. Es wird dir nicht möglich sein, dass du deinen Fortschritt misst, was dazu führen wird, dass du frustriert bist und aufgibst.

Besser wäre, wenn du dir als Ziel z.B. “Ich gehe drei mal die Woche (Montag, Mittwoch, Samstag) ins Fitnessstudio und trainiere dort für eine Stunde.” oder “Ich trainiere 150x dieses Jahr.”. Beide Ziele kannst du genau messen, du weißt immer, wie weit fortgeschritten du bereits bist und wann du dein Ziel erreicht hast.

Dieser Punkt wird später noch einmal besonders wichtig, wenn es für dich darum geht, das Ziel auch wirklich zu erreichen.

Attraktiv

Es sollte auf der Hand liegen, ist aber doch ein wichtiger Punkt. Das Ziel sollte für DICH attraktiv sein.

Was meine ich damit?

DU sollst das Ziel wirklich erreichen wollen. Es soll kein aufgesetztes Ziel sein, das du jetzt auch hast, weil es im Trend ist. Es soll dir auch nicht von jemand anderem auferlegt worden sein. Das Ziel zu erreichen, sollte DIR aus tiefstem Herzen wichtig sein.

Hinterfrage in diesem Schritt gerne kritisch, warum du das Ziel eigentlich erreichen willst. Wenn du dabei bleibst, ist die Chance sehr groß, dass du es auch erreichen wirst.

Realistisch

Wenn du ein SMARTes Ziel definierst, geht es in diesem Schritt darum, dass dein Ziel auch tatsächlich realistisch ist. Überprüfe also, ob du dein Ziel auch wirklich erreichen kannst.

Vorsicht: Das bedeutet nicht, dass du nicht groß denken darfst. Trotzdem solltest du darauf achten, dass es erreichbar ist. Wenn es um deine Visionen und Träume geht, gibt es andere Methoden, die sich dafür besser eignen.

Terminiert

Das ist einer der wichtigsten Punkte, der oft vergessen wird. Setze dir ein Abschlussdatum für dein Ziel. Wann genau möchtest du es erreicht haben?

Ohne das Datum macht dein Ziel keinen Sinn. Es ist ein Unterschied, ob jemand 5kg in 3 Wochen, in 3 Jahren oder irgendwann abnehmen will. Wie du dir denken kannst, wird eine Person, die die dritte Option wählt, wahrscheinlich nie abnehmen.

Step by Step Guide zur Formulierung

Du wirst sehen, dass du die Schritte meistens sehr schnell durchlaufen kannst und gar nicht allzu viel Zeit mit der Definition deines Zieles verbringen wirst. Es ist im Prinzip auch egal, mit welchem der Schritte du beginnst. Meistens macht es Sinn damit zu starten, dein Ziel zu spezifizieren.

Sobald du genau weißt was du willst, füge ein Enddatum hinzu. Es kann sogar sein, dass das gleich im ersten Schritt mitgeht. Jetzt wirst du bereits 90% des finalen Ziel-Satzes definiert haben und du kannst dich fragen, ob es für dich attraktiv ist.

Ist das nicht (mehr) der Fall hast du zwei Möglichkeiten:

  1. Du adaptierst dein Ziel, sodass es wieder attraktiv für dich wird.
  2. Du verwirfst es, weil du erkannt hast, dass es doch nicht das Richtige für dich ist.

In beiden Fällen hast du etwas gelernt und auch wenn du dein Ziel verwerfen wirst, solltest du es nicht als Scheitern sehen, sondern als Erfolg. Immerhin hast du keine Zeit damit verschwendet, einem Ziel nachzujagen, das du sowieso nicht erreichen willst.

Anschließend mache es noch messbar und prüfe, ob es auch tatsächlich realistisch ist und passe es gegebenenfalls an.

Et voilà, du hast 99% geschafft. Um das letzte 1% zu bekommen, prüfe jetzt noch einmal, ob dein Ziel nach den ganzen Änderungen immer noch attraktiv für dich ist. Ist das nicht mehr der Fall, gehe vor wie oben.

Willst du sogar 110% geben, visualisieren jetzt dein Ziel so detailliert wie möglich. Mach dir ein inneres Abbild davon, wie es sein wird, wenn du dein Ziel erreicht hast. Damit machst du dein Ziel auch zusätzlich noch erlebbar.

Schritte nach der Formulierung

Nachdem du dein Ziel formuliert hast, ist die Arbeit aber noch nicht zu Ende. Jetzt geht es erst so richtig los, denn jetzt folgt die Planung und Umsetzung.

Stelle sicher, dass du hierfür nicht zu viel Zeit vergehen lässt, sonst kann es sein, dass du dein Ziel vergisst und wieder nicht erreichst.

Mache dir einen Plan, wie du vom heutigen Status Quo zu deinem Ziel kommst. Wie detailliert du diesen Plan machst, liegt ganz an dir. Manche Menschen brauchen einen sehr detaillierten Plan und andere nur einen sehr groben Plan. Wenn du zur ersten Kategorie gehörst, dann stelle sicher, dass du dich nicht in den Details verlierst. Plane vielleicht nur die ersten Schritte im Detail und den Rest dann am Weg, denn eines ist sicher: es kommt immer anders, als man denkt.

Bedenke, wie du deinen Fortschritt messen willst, wenn du dir den Plan machst. Am besten schaffst du dir eine möglichst permanente Sichtbarkeit deines Fortschritts. Du kannst dir z.B. in die Küche einen Plan mit deinen Meilensteinen hängen. Diese siehst du regelmäßig und kannst sogar deinen Fortschritt ständig tracken.

Einen Punkt solltest du beim Planen allerdings beachten. Einen Plan zu machen ist super hilfreich, um sich eine Richtung vorzunehmen, in die man gehen will. Es gibt aber wahrscheinlich keinen Plan, der genau so aufgeht, wie man ihn zu Beginn konzipiert. Plane daher ein, dass du deinen Plan ändern wirst. Nur so wirst du ihn auch durchziehen können.

Sobald der erste grobe Plan steht, heißt es: Ran an die Umsetzung. Setze die ersten Schritte so schnell wie möglich um, damit du dein Momentum auch gut mitnehmen kannst.